* Gefällt Dir diese Homepage oder meinst Du es besser zu können? Erstelle deine eigene kostenlose Homepage jetzt! *

Unser erstes Projekt ist schon angelaufen:

Das Seepferdchenabzeichen

Die Abnahme findet in unregelmäßigen Abständen am Kiesse statt. Der Inhalt des praktischen Teils bliebt geheim. Zum Üben veröffentlichen wir nach und nach Teile des Theorie-Teils:

 

I. Die Gefahr aus der Tiefe

 

I.1 Der Hai

I.1.1 Bedrohliches Hai-Verhalten

Auch bei diesem Themenkomplex wird deutlich, dass die häufig in den Medien und am Stammtisch diskutierten Verhaltensmuster dominieren. Zum Beispiel das "Umkreisen" ist - obwohl in den Medien meist so beschrieben - nicht besonders beunruhigend. Da der Hai wegen seiner Biologie meistens schwimmen muss, ist das Umkreisen sein normales Verhalten bei der Beobachtung eines für ihn unbekannten Tauchers. Am ehesten ein Zubeissen eines Haies ankündigend ist das rhythmische Öffnen und Schliessen des Mauls (sog. Gaping). Bei diesem Verhalten etwa eines Weissen Hais ist grösste Vorsicht geboten. Hierzu ist allerdings anzumerken, dass Haie beim Fressen ihre Kiefer justieren, was ebenfalls durch ein Öffnen und Schliessen geschieht. Schwimmt ein Hai auf und ab, zeigt er damit an, dass er sich in der gegebenen Situation nicht wohl fühlt. Deshalb ist auch bei diesem Verhaltensmuster angemessene Vorsicht geboten.

 

I.1.2 Verhalten bei Haiattacke

Auf den Hai zuschwimmen ist die sicherste Verhaltensweise beim Zusammentreffen mit einem Hai im freien Wasser, denn das "Wegschwimmen" kann einen "Verfolgungstrieb" des Hais provozieren. Das Zuschwimmen auf den Hai hingegen löst keinen Angriff aus, er wird wegschwimmen oder zumindest grössere Distanz suchen (sog. Outer Circle oder Äusserer Kreis). Es ist wichtig, den Hai stets im Auge zu behalten. Häufig schauen Taucher - vielleicht aus Angst - einfach weg und hoffen wohl etwas naiv, der Hai habe sie nicht gesehen. Doch er hat! Haie orientieren sich an unserem Körper und erkennen die kopforientierte Koordination, auch wenn sie tatsächlich nicht "wissen", was ein Mensch ist. Der Taucher MUSS dem Hai zu erkennen geben, dass er ihn gesehen hat. Dies geschieht am besten durch ein Zuschwimmen auf den Hai! Zugegeben, dies erfordert stärkere Nerven. Deshalb notfalls auf den Grund - nicht aber an die Oberfläche - schwimmen!

In das Riff zu schwimmen ist gerade die schlechteste Lösung. Das Riff bietet nur trügerische Sicherheit, denn ein Riffhai kann genau dort sein "temporäres Territorium" sehen und es verteidigen wollen. Deckung im Riff zu suchen ist nur empfehlenswert, wenn der Taucher vom Hai noch nicht gesehen wurde. Bei Begegnungen mit Riffhaien ist die bessere Reaktion, weg vom Riff ins freie Wasser zu schwimmen. Anders verhält es sich natürlich, wenn sich nahe am Riff ein Hochseehai, zum Beispiel ein Weisser Hai, nähert. In diesem Fall kann die Flucht ins Riff durchaus angezeigt sein, wenn der Mut des Tauchers nicht ganz ausreicht, um dem Hai entgegen zu schwimmen.

 

I.1.3 Monatsblutungen als Risiko

Das Thema "Monatsblutungen als Risiko" wurde in den Tauchmagazinen schon mehrfach und meist von Ärzten - ohne jede praktische Erfahrung mit Haien - diskutiert. Mangels für Feldversuche mit Haien im Wasser zur Verfügung stehender Probandinnen konnte ich die Wirkungen von Monatsblutungen auf Haie bisher selbst nicht untersuchen. Da Haie aber in der Lage sind, auch winzigste Blutkonzentrationen im Wasser (1:10 Milliarden Teilchen!) wahrzunehmen, werden sie zweifellos auch Monatsblutungen orten können und auch darauf reagieren. Meines Erachtens bildet jedoch ein intakter Tauchanzug von 7 mm Stärke eine gute Barriere gegen eventuell ins Wasser austretende Blutbestandteile.

Will die betroffene Frau ohne Tauchanzug oder nur mit Tropenanzug bekleidet mit Haien tauchen, empfehle ich ihr, sich in der Strömung unterhalb und in angemessener Distanz zum Hai aufzuhalten. Ich gehe dabei nicht davon aus, dass der Hai die Frau nun gleich als interessante Beute sehen wird, wenn er Blutbestandteile geortet hat. Ich schliesse aber nicht aus, dass beim Hai eine erhöhte Neugier entstehen kann. Monatsblutungen sind, bei richtigem Verhalten, kein allzu grosses Problem, dürfen dennoch aber auch nicht verharmlost werden. Häufig sind während ihrer Periode tauchende Frauen - wohl aus Unsicherheit darüber, wie der Hai nun reagieren würde - zusätzlich nervöser, was ebenfalls auf Haie stimulierend wirken kann.

 

 

I.2 Der Penisfisch

 

I.1.1 Die Art

Der Penisfisch, auch Candirú oder Canero (Vandellia cirrhosa) genannt, ist ein Frischwasserfisch aus der Ordnung der Welsartigen. Er kommt im Amazonas und im Kiessteich vor und hat unter den Eingeborenen den Ruf des meistgefürchtetsten Fisches in seinen Gewässern, mehr noch als der Piranha. Die Art wächst auf eine Länge von maximal 5cm, hat eine aalähnliche Form und ist transluzent (durchscheinend), was sie im Wasser fast unsichtbar macht.

I.2.2 Angriffsverhalten

Der Candirú ist ein Parasit. Er spürt die Atemströmungen anderer Fische auf, schwimmt den Strömungen folgend in deren Kiemenöffnungen, stellt einen Stachel auf um sich festzuhalten und ernährt sich von dem Blut der Gefässe in den Kiemen, was im den Beinamen "Brasilianischer Vampirfisch" bzw. "Eisdorfer Pimmelbeißer" einbrachte. Der Fisch verfügt jedoch über keinerlei Saugorgane. Der Druck des durch den Biss in die Arterien auströmenden Bluts reicht vollig aus, dass der Fisch innerhalb von 30 bis 145 Sekunden mit Blut gefüllt ist und vom Wirtstier ablässt.

Er ist bei den Eingeborenen gefürchtet weil er durch das Blut oder den Urin Badender angelockt wird und, falls die Person nackt ist, in eine der Körperöffnungen schwimmen kann - entweder in Vagina, Rektum oder — im Falle kleinerer Fische — auch in den Penis und weiter hinauf in der Harnröhre. Er verhält sich dort ebenso wie in den Kiemen der Fische und ernährt sich vom Blut und Gewebe der befallenen Person. Der Candirú ist dann fast nicht mehr ohne operativen Eingriff zu entfernen, häufig nur durch Amputation des betroffenen Bereichs.

I.2.3 Behandlung

Eine teurere Alternative ist die Anwendung zweier Pflanzen, der Xagua-Pflanze (Genipa americana) und des Buitach-Apfels, welche als Ganzes oder als Extrakt der betroffenen Region zugeführt werden. Diese zwei Pflanzen zusammen töten den Fisch zunächst und lösen ihn dann auf. Öfter jedoch verursachen Schmerz und Schock den Tod des Opfers bevor der Fisch entfernt werden kann.

Bekannt ist ebenfalls ein Fisch mit dem Namen Harnröhrenwels (Tridensimilis brevis), dem ähnliches Verhalten nachgesagt wird.

Als Schutzmaßnahme wird wiedermals ein Neoprenanzug empfohlen, engsitzende Bikinihöschen und der ABC-Schutzanzug sollten jedoch auch ihre Wirkung nicht verfehlen.